Die Aufgaben von Coenzym Q10
Coenzym Q10 hat mehrere Schlüsselfunktionen im Körper. Eine der Hauptfunktionen ist es, die Energieversorgung der Zellen zu unterstützen. Es ist an der Produktion von Adenosintriphosphat beteiligt, welches wiederum an der Energieübertragung zwischen den Zellen beteiligt ist.
Es spielt zudem auch als Antioxidans eine wichtige Rolle und schützt die Zellen vor oxidativen Schäden. Übermäßige Mengen an freien Radikalen führen zu oxidativen Schäden, die die normale Zellfunktion beeinträchtigen können.
Coenzym Q10 ist in jeder Zelle des Körpers vorhanden. Die höchsten Konzentrationen alledings kommen in Organen mit dem höchsten Energiebedarf wie Herz, Nieren, Lunge und Leber vor.
Bluthochdruck
Patienten mit Bluthochdruck leiden häufig an einem Q10 Mangel. In einigen Studien senkte Q10 bei Hypertonikern signifikant den Blutdruck. Der Mechanismus der blutdrucksenkenden Wirkung von Q10 istallerdings noch unklar. Bei Bluthochdruck werden 60 bis 150 mg Q10 pro Tag zusammen mit Magnesium und Vitamin-C empfohlen.
Diabetes
Menschen, die vom Typ-2-Diabetes betroffen sind, haben meist einen Mangel an Q10 - dabei benötigen sie diesen Stoff so dringend. Die Spätschäden von Diabetes (Nierenschäden, Herzinfarkt, Durchblutungsstörungen) werden nämlich durch zu hohen Blutzucker und zu viele aggressive Teilchen in den Zellen ausgelöst. Coenzym Q10 greift hier helfend ein, indem es freie Radikale abwehrt und für stabilere Zellwände sorgt. Ausserdem werden auch die Zellen, die für die Produktion des Insulins in der Bauchspeicheldrüse verantwortlich sind, durch die Substanz geschützt.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Herzmuskulatur hat den höchsten Gehalt an Coenzym Q10. Da die Funktionen des Herzens die meiste Energie benötigen, beeinträchtigt jeder Mangel an diesem Stoff die Herzgesundheit. Untersuchungen zu Risikofaktoren für koronare Herzkrankheiten ergaben, dass insbesondere Personen mit sehr hohem Risiko besonders niedrige Q10-Konzentrationen im Blut hatten; hingegen fand man bei gesunden Herzen ausreichend Q10. Viele klinische Studien belegen, dass die regelmässige Einnahme von Q10 die Herzfunktion verbessern, das Schlagvolumen des Herzens erhöhen und den Blutdruck senken kann. Weiter soll es die Häufigkeit und die Heftigkeit von Angina-pectoris-Erkrankungen herabsetzen.Für den normalen Energiestoffwechsel des Herzens ist Q10 essenziell. Bei Herzerkrankungen wie KHK, chronischer Herzinsuffizienz und Kardiomyopathie findet man im Herzmuskel deutlich erniedrigte Q10-Werte. In Japan, wo zahlreiche Studien zur klinischen Wirksamkeit von Q10 durchgeführt wurden, gehört der adjuvante Einsatz von Q10 in der Therapie von Herzerkrankungen wie Angina pectoris und chronischer Herzinsuffizienz mittlerweile zum klinischen Standard. Bei Patienten mit KHK führt die Q10-Substitution zu einer Reduktion der Angina pectoris Anfälle und zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit.In einer Langzeitstudie an 424 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz verbesserte sich der Schweregrad gemäss NYHA (New York Heart Association) durch die tägliche Gabe von durchschnittlich 242 mg Coenzym Q10 bei über 80% der Patienten um mindestens ein Grad. Zusätzlich fiel der Arzneimittelbedarf im Verlauf der Studie deutlich ab. In der adjuvanten Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird Q10 im Allgemeinen in oralen Dosen von 60 bis 300 mg pro Tag eingesetzt. Bei Q10 sollte wie auch bei Vitamin E immer eine langfristige Einnahme angestrebt werden, da nach Absetzen die Q10-Serumspiegel relativ schnell wieder auf die Ausgangswerte abfallen.
Krebs
In einer Studie an 32 Brustkrebspatientinnen mit Lymphknotenbefall wurde unter der adjuvanten Gabe von Q10 (90 mg/d) zusammen mit Vitamin C (2.850mg/d), Vitamin E (2.500 1.E./d), Selen (387 μg/d), Betacarotin und essentiellen Fettsäuren über einen Zeitraum von 18 Monaten bei 6 Patientinnen eine Besserung beobachtet. Bei zwei der Patientinnen mit partieller Remission wurde die Q10-Dosierung auf 300mg bzw. 390mg pro Tag erhöht. Nach 3 Monaten war bei beiden Patientinnen kein Tumorgewebe mehr nachweisbar. Drei weitere Brustkrebspatientinnen erhielten neben dem konventionellen Therapieprotokoll zusätzlich 390 mg Q10 pro Tag: Die zahlreichen Lebermetastasen einer 44 Jahre alten Patientin verschwanden und es waren während der Behandlung mit Q10 auch keine weiteren Metastasen nachweisbar. Eine 49 jährige Patientin entwickelte unter der Dosierung von 390 mg Q10/Tag nach 6 Monaten keinerlei Anzeichen eines Tumors in der Pleurahöhle und ihr Zustand war ausgezeichnet. Bei einer 75jährigen Brustkrebspatientin waren nach Lymphektomie unter der Gabe von 390 mg Q10 weder Krebs im Tumorbett noch Metastasen existent. Die adjuvante Gabe von Q10 (90–500mg/Tag) und anderen Antioxidanzien kann bei Krebspatienten den Gewichtsverlust reduzieren, die Schmerzen lindern und die Lebensqualität deutlich ver-bessern. Die Kardiotoxizität von Anthrazyklinen wie Adriamycin kam durch Coenzym Q10 gesenkt werden
Parkinson
Oxidativer Stress und Störungen im zerebralen Energiestoffwechsel spielen eine zentrale Rolle in der Pathogenese neurodegenerativer Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder DAT. Bei Parkinsonpatienten sind die Q10-Plasmaspiegel reduziert und können auch unter der Therapie mit L-DOPA weiter absinken. Der adjuvante Einsatz neuroprotektiver Mikronährstoffe wie Q10 (90 bis 300 mg/Tag) sollte deshalb so früh wie möglich erfolgen. Durch die Gabe von Q10 verlangsamt sich das Fortschreiten der Erkrankung - das zeigten Placebo kontrollierte Doppelblindstudien bei Parkinson Patienten.
Multiple Sklerose
Bedingt durch die Krankheit, finden Ärzte im Blut von MS Kranken verstärkt freie Radikale. Die Einnahme von Q10 als Radikalfänger ist daher ein vielversprechender Weg, das Fortschreiten dieser Erkrankung wirksam aufzuhalten.
Zahnerkrankungen
Coenzym Q10 fördert bei Zahnerkrankungen wie Parodontitis und Gingivitis den Heilungsprozess. Symptome wie Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündung und Zahnbeweglichkeit werden unter Coenzym Q10 deutlich gebessert. In der unterstützenden Therapie von Zahnerkrankungen wird Coenzym Q10 täglich in Dosierungen zwischen 50 und 100 mg eingesetzt.
Zitate aus: Gröber Uwe, Mikronährstoffe – Beratungsempfehlungen für die PraxisWissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, ISBN-13: 978-3-8047-2270-5 Weitere Quellen:Hepart AG (Produkteinformation) • Intersyn AG (Produkteinformation)
Coenzym-Q10 könnte...
… helfen bei der Behandlung von Herzversagen
… die Fertilität fördern
… helfen, die Jugendlichkeit der Haut zu bewahren
… Kopfschmerzen lindern
… bei Diabetes helfen
… bei der Krebsprävention eine Rolle spielen
… die Lungen schützen
… den Krankheitsverlauf von Alzheimer und Parkinson verlangsamen.
Robert Franz | |